15. Juni 2018

Vom Winde verweht

oder
Müllhäuschen müssen her – dringendst!

14. Juni 2018
Es kam wie es kommen musste.
Während in den vergangenen drei Wochen die Sonne das beherrschende Thema war, ist es diese Woche der Wind, bis Windstärke 5 (also bis 38 km/h). Und für morgen ist Sturm für die Nordseeküste angesagt, also über 60 km/h.

Und die ohne Schutz durch Häuschen zahlreich herumstehenden Mülltonnen halten noch nicht mal Windstärke 5 aus. Sie sind zum Teil bereits umgekippt, und ihr Inhalt verbreitet sich über die Landschaft. Ein fürchterliches Bild ... das morgen noch schlimmer werden wird!

15. Juni 2018
Der angekündigte Sturm war bei Weitem nicht so heftig, so dass ich nicht berichten kann, was mit den vielen ungeschützt stehenden Tonnen passiert bei Sturm oder Orkan von Windstärke 8 an aufwärts. Ich fürchte ...




12. Juni 2018

Müllhäuser

Nachtrag zu dem Post über die neue Müllentsorgung

„Müllhäuser“ oder „Müllhäuschen“, ein Begriff, von Mama Vogelsberger geprägt.

An recht vielen Ferienhäusern stehen die beiden Mülltonnen noch blank und bloß herum – kein schöner Anblick, und starker Wind hat keine Mühe, sie umzulegen (gar wenn sie gefüllt sind).
Ich gehe davon aus, dass die Eigentümer verpflichtet sind, für eine sturmfeste und optisch ansprechende Positionierung zu sorgen. Dementsprechend schießen die Müllhäuser wie Pilze aus dem Boden, meist an der Stelle, wo die bisherige Solotonne ihr Dasein fristete. Überall wird da gewerkelt und auch mit Farbe gepinselt.

Marius Nielsen, seines Zeichens Viceborgmester der Fanø-Kommune, den wir des Öfteren beim Einkauf im Brugsen treffen, erzählte, dass anfänglich sogar von vier Mülltonnen die Rede gewesen sei. Ein Glück, dass sie das abwenden konnten.
Noch eine Bemerkung am Rande:
Unsere Mülltonnen waren zum Zeitpunkt der Leerung bestenfalls zu 10% gefüllt. Trotzdem nahm die Müllabfuhr die Tonnen in die Hand und leerte sie, eigentlich entbehrlich.

Den Eignern sei eine glückliche Hand bei der architektonischen und geographischen Gestaltung der Müllhäuser gewünscht. Auch wären Absprachen längs eines Weges / einer Straße sinnvoll.
Wenn man z. B. auf Skræddermarken Richtung Westen blickt, springen dem Betrachter gleich 16 bis 18 Mülltonnen ins Auge, alle stehen mit der Öffnung gen Osten – das ist keine gute Lösung.

Man könnte einen Wettbewerb ausschreiben: Wer hat das schönste Müllhaus?
Kriterien wären die Passung zum Haus, der optische Eindruck und Sichtbarkeit der hässlichen Mülltonnen.
Was meint ihr, welches der folgenden Müllhäuschen ist das schönste?
Mein Favorit ist das letzte Häuschen: Nur eine Lattung als Träger für die Füllung mit Reet.



Raucherparadies


Ähnlich wie in Deutschland und anderen EU-Ländern ist das Rauchen in Dänemark seit 2007 mit Einschränkungen belegt. In allen öffentlichen Einrichtungen und an allen Arbeitsplätzen des öffentlichen Dienstes sowie in allen Zügen der Dänischen Staatsbahnen in das Rauchen verboten, ebenso in Speise- und Ausschankstätten mit einer Größe ab 40 Quadratmetern.
Dennoch gehen die Dänen gegenüber anderen, auch anderen nordischen Ländern damit freizügiger um. Dies gilt auch für den Alkoholkonsum, der andernorts sehr viel restriktiveren Beschränkungen unterliegt.
Die Dänen setzen mehr darauf, dass die Menschen von sich aus den Konsum von Nikotin und Alkohol ablehnen. Das ist keine schlechter Ansatz, finde ich.
Sonderlich zu funktionieren scheint das aber nicht, denn einer neueren Studie zufolge ist Dänemark dasjenige nordische Land, in dem die meisten Erwachsenen täglich rauchen und regelmäßig Alkohol trinken.

In den Anfangsjahren unserer Fanø-Reisen waren dänische Preise, insbesondere für Spirituosen, Tabakwaren und auch Benzin, gemessen an den damalig unsrigen, astronomisch. Der Tankstopp vor der Grenze und die Stange Zigaretten im Gepäck waren ein Muss.
Globalisierung und EU haben bewirkt, dass sich manches preislich eingependelt hat. Nichtsdestotrotz sind die unmittelbaren Lebenshaltungskosten auf Fanø etwa doppelt so hoch.

Es gibt aber auch Ausnahmen. Rauchwaren haben ein etwa identisches Preisniveau. Und es gibt's sogar, dass man weniger als in Deutschland berappen muss.
Eine Packung Zigaretten JPS mit 20 Stück kostet bei uns 6,00 €, hier in DK 36 Kronen (entsprechend 4,96 €).
Aber es kommt noch besser. Die Raucher, meist vor der Tür im heftigen Wind stehend, müssen hier ja in Kauf nehmen, dass dieser mitraucht, der Glimmstengel heftiger glimmt und deutlich schneller sein Leben aushaucht. Deswegen (?) gibt es hier eine raucherfreundliche Langversion, die diese Verluste ammortisiert, und die, jetzt kommt's, dasselbe kostet, nämlich 36 DKR. Unglaublich, oder? Hat da jemand ein Herz für Seeleute gehabt?
Das war übrigens der Auslöser für diesen Post, weil ich das zuerst gar nicht glauben wollte. Das Foto ist der Beweis.


Noch etwas Lustiges.
Seit sehr vielen Jahren gibt es überall in Deutschland und sonstwo auf der Welt diese Wegwerffeuerzeuge (heute nennt man sie vornehmer „Einwegfeuerzeuge“), hier im Brugsen kosten sie 5 Kronen. Online sind sie für 12 Cent pro Stück zu haben.
Sonderlich umweltfreundlich sind sie gewiss nicht.
Aber hier in Dänemark hat man sie aufgepeppt. Mit bildlicher Bedienungsanleitung, und als kindergesichert sind sie auch etikettiert.



10. Juni 2018

Natur

oder
Froh, dass es regnet

Gestern Morgen schon hat es ein bisschen geregnet. 250 Tropfen etwa, ... und dann kehrten Sonne-Wolken-Mix und Hitze zurück.

So trocken, dass
die "Erde" aufplatzt
Heute Morgen wieder, aber weitaus ausgiebiger und anhaltender. Fast schon das, was man gemeinhin „Landregen“ nennt. Die Natur draußen wird es danken.
Es kommt ja selten vor, dass Urlauber an der See froh sind, wenn es regnet. Aber wir sind es. Endlich Sun-Power-Pause.
Der Duft der nunmehr feuchten Landschaft: wunderbar.

In meinem Fotoordner „Fanø 2018“ haben sich inzwischen viele Bilder angesammelt von der Natur, die wir hier genießen dürfen, vor allem, wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft geht.
Mitunter bin ich neidisch, wenn ich Menschen sehe, die mit einer gewaltigen Fotoausrüstung bestückt sind; da kann ich mit meiner bescheidenen Ausstattung nicht mithalten.
Aber dennoch gelingen mir mitunter Bilder, die sich sehen lassen können.

Samen des Wollgrases
Das ist doch phänomenal, welchen Aufwand die Natur treibt für ein einziges Samenkorn!


7. Juni 2018

Sticker

oder
Aufkleber für's Auto

Ich soll für daheimgebliebene Fanø-Fans einen Autoaufkleber mitbringen für das neue Auto.
Diejenigen, die es auf der Insel gibt, gefallen mir nicht. Nicht stylisch genug, nicht fetzig.
Außerdem sind sie meist nicht fanø-spezifisch, es gibt sie für andere Locations auf der Welt, eben nur mit anderem Aufdruck.
Ich hab mich drangemacht, eine eigenen Entwurf zu fertigen.
Was haltet ihr davon?



Im Internet gibt es ja Angebote, wo man sich Aufkleber nach eigener Vorlage fertigen lassen kann.
Ich hab' interessehalber mal einen bestellt.
Preislich ist das eigentlich keine Alternative zu den Fertigprodukten, denn da gehen incl. Porto an die 20 € über den Tisch.
Ich bin gespannt, ... und werde berichten.


6. Juni 2018

Wassersuppe

oder
Geschichten, die das Leben schrieb

Wassersuppe

In den Küchen mancher Ferienhäuser sind die Küchenutensilien nicht immer das, was man sich wünscht. Die Ausstattung mit diversen Pfannen/Töpfen und deren Qualität lassen oft zu wünschen übrig, häufig liegt die Beschichtung in den letzten Zügen oder die Böden sind nicht mehr plan usf.
Auch die Bestückung mit Messbechern, mangels Waage ein nötiges Utensil, ist gewöhnungsbedürftig. Insbesondere dann, wenn man die in der Regel schlecht lesbaren (eingepressten) Skalierungen nicht richtig entziffern kann.

Die schlechten Augen tun ein Übriges, und so kann man „mel“ (Mehl) mit „ml“ (Milliliter) verwechseln. 500 g mel entsprechen ca. 750 ml Wasser (Volumen). Verwechselt man beides und braucht 750 ml Wasser für eine Suppe, dann hat man 1,125 Liter Wasser.
Wer das jetzt nicht verstanden hat, braucht ein wenig Nachhilfe in Mathematik.
Tja, … und so wurde die leckere Grünkernsuppe zur Wassersuppe.
Wem das passiert ist, verrat ich jetzt aber nicht.
Anmerkung: Eigentlich sind konische Formen (statt zylindrische) für Messbecher eher weniger geeignet, weil die Skalen dann nicht linear sind. Zwischenwerte lassen sich schlecht abschätzen.


Zurück zu den Ursprüngen
In den Anfängen des Menschseins ist man jahrelang auf Hilfe angewiesen. Man kann nicht laufen, lernt laufen, braucht Stütze um nicht hinzufallen; man hat noch keine Zähne, später fallen sie aus; man trinkt aus Schnabeltassen, man sabbert, macht in Windeln, stellt sich dabbisch, vieles kann man noch nicht. Man wird zunehmend selbstständig, man macht den Führerschein etc. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.
Und wenn man ins fortgeschrittene Alter kommt (es sei euch gewünscht), dann kehrt man allmählich zurück zu diesen ursprünglichen Zuständen.

Warum ich das erzähle? Nun, die kluge Frau baut vor. Sie hat schon Behältnisse erstanden, die man um den Hals hängen kann. Darin ein Zettel mit der Adresse. Damit ich nicht verloren gehe, wenn ich eines Tages vergessen habe, wo ich wohne.

Zwischenzeitlich darf ich das Ding mit ins Watt nehmen, beim Bernsteinsammeln. Die werden dann dort reingetan. Eigentlich will ich das nicht, denn ich möchte ja Bernsteine suchen und finden, die ein beachtliches Volumen haben, keine Mikro- oder Nanoteilchen. So wie ein Sechser im Lotto statt dauernd zwei Richtige mit Superzahl.
Na ja, zugegeben: Für die Minis ist das Behältnis recht praktisch.
Im Moment sieht's denkbar schlecht aus. Dauernd Ostwind, und wenn er mal aus anderen Richtungen kommt, dann zu kurz und zu schwach. Die letzten Tage haben wir es versucht. Ein paar Krümel, sonst nichts. Dafür Sonne pur. Man kann eben nicht alles haben.
Wenn das so weitergeht, müssen die Fanniker längs des Strandes ein paar Kübel Bernsteine ins Meer schütten, damit die Touristen nicht den Glauben daran verlieren, dass es am Meeresstrand von Fanø Bernstein zu finden gäbe.


Nach dem Winter kam der Sommer
oder
Der Frühling der ein Sommer war
oder
Der Maisommer

Es gibt viele Versuche, dieses einzigartige Wetterphänomen schlagzeilenartig in Worte zu fassen.
Wer hat noch einen guten Vorschlag?
Heute ist unser 18. Tag, und die nachfolgenden Bilder hätten – bis auf anderthalb Ausnahmen – an jedem dieser Tage gemacht werden können.

Das ist phänomenal.
Wir hoffen sehr und drücken die Daumen, dass die echten Sommerurlauber (ab dem 21. Juni, dem längsten Tag des Jahres) da mithalten dürfen und nicht die Quittung kriegen dafür.

Heute, am 6. Juni, begann die „bürgerliche Dämmerung“ schon um 03:51 in der Früh bis zum Sonnenaufgang um 04:48, und nach Sonnenuntergang um 22:01 dämmert es bis 22:59.
Über 19 Stunden ist es hell, und echte Nacht gibt es überhaupt keine (siehe timeanddate).
Für an nächtliche Dunkelheit gewöhnte Menschen wird das dann schon zum Problem, da Ferienhäuser in der Regel keine Rollläden haben.


Nicht alles ist schön hier unter diesen Bedingungen. Es ist sehr trocken.
Diese „Wiese“ hinter unserem Haus wäre normalerweise grün.
Jetzt ist sie gelb.
Hoffen wir, dass die Natur keinen Schaden nimmt.



5. Juni 2018

Anekdötchen (4)

Nochmal Straßenbau
Mit der teilweisen Renovierung der Hauptstraße von Sønderho nach Nordby geht es zügig voran. Das soll gewiss fertig werden, bevor die Hochsaison richtig losgeht.
Gestern fuhren wir mit dem Auto nach Nordby und durften das selbst ausprobieren. Minimalistisches Equipment, aber jede Menge Arbeiter*, ... und kaum Behinderung. Nur zweieinhalb Minuten ca. hat uns die aufgebaute Ampel gekostet.

* bei uns gibt's wahnsinnskilometerlange Baustellen, häufig aber weit und breit kein einziger Arbeiter zu sehen
Und eine solche Ampel hab ich noch nie gesehen: LED natürlich, und die Wartezeit bis zum nächsten Grün wird in einen zusätzlichen Display angezeigt. Auch wenn das nur die Vorderen in der Warteschlange sehen, ... es entspannt ungemein.

Klasse, gell?
Na ja, mitunter wird es grün, aber es kommt noch Gegenverkehr. Aber das ist kein Problem.
Hygge auch im Straßenverkehr.


Fanø Museum Nordby
Wir waren natürlich schon des Öfteren da, aber das Fanø-Museum wurde jüngst renoviert, kommt jetzt sehr viel schmucker daher, deswegen waren wir wieder dort. Das neue Dach springt sofort ins Auge. Und natürlich auch der immer noch vorhandene Badewagen vor dem Gebäude.
Wenn man sich Bild machen möchte über das Leben auf der Insel in früheren Jahren, dann ist der Besuch des Museum ein Muss.
Der ehemalige Besitzer des Hauses gehörte allerdings zum gehobenen Mittelstand, er war Kapitän.
Einige Impressionen aus dem Museum:

Ihr werdet von einer sehr freundlichen Dame begrüßt, die hervorragend Deutsch spricht und sich sehr gut auskennt mit all den Objekten, auch viel zu erzählen weiß.
Das Fotografieren im Museum ist übrigens erlaubt.
Falls euch auffällt, dass überall auf dem Holzboden des Museums feiner Sand liegt: Das ist nicht fehlende Reinlichkeit, sondern wurde früher mit Absicht so gemacht, um den Boden sauber zu halten.


Wassen das?
Auf Hochdeutsch „Was ist denn das?“
Bei unserem Walk durch die diversen Geschäfte in Nordby begegnete mir ein Objekt, aus massivem Holz gefertigt, womit ich rein gar nichts anzufangen wusste.
Wer weiß, was das ist?


Im Stich gelassen
Das Wetter spielt verrückt, jedoch zu unseren Gunsten. Bis auf ein Gewitter von anderthalb Stunden an einem Nachmittag und einmal nächtlichem Regen Sonne pur, und das schon  14 Tage lang.
Wir hatten uns so an sie gewöhnt! Aber dann hat sie uns (fast 2 Tage lang, bis gestern Nachmittag) im Stich gelassen. Dann ist sie zurückgekommen: Die Sonne!

Am 5. Juni 2018, nachmittags
Was wir so bombastisch finden, auch die Bauern die jetzt ihr Gras ernten, ist für andere nicht so toll. Denn es ist sehr trocken. Wenn man über die Landschaft läuft, knirscht es unter den Füßen. Und es hat schon einen Waldbrand gegeben (der schnell gelöscht wurde).
Eine so lange Schönwetterperiode mit solchen Temperaturen, und das schon im Mai, daran können sich auch viele Einheimische nicht erinnern.
Es geht nichts daran vorbei: Unser Wetter spielt verrückt.


Grundlovsdag
Die Dänen feiern übrigens heute (5. Juni)
ihren Verfassungstag.
Das war Google gar ein Doodle wert.
Aber dazu ein andermal mehr.



2. Juni 2018

Anekdötchen (3)

Die Natur hat 'was zu bieten
Wollgras
... und zwar zu jeder Zeit über das Jahr hinweg. Immer wieder entdecken wir Neues, je nach Jahreszeit, zu der wir auf der Insel sind.
Der Flieder blühte, auch die unzähligen Buschrosen in Rot und Weiß, die Seerosen beginnen ihre Pracht zu entfalten, zahllose Wiesen- und Moorpflanzen zeigen sich von ihrer schönsten Seite.

Besonders schön das Wollgras, das bereits seine weißen Fruchtstände zeigt, die als Büschel im Winde wehen. Riesige, ins Auge springede Felder gibt es da. Mama Vogelsberger nennt sie die „dänische Baumwolle“.
Ist das nicht ein herrlicher Blumenstrauß?

Und z. Zt. wird auf vielen Wiesen Heu gemacht. Ein wunderbarer Geruch, den wir schon liebten, als wir noch Kinder waren.
Viele gerollte Grasballen sind zu sehen, denen nur noch ihre Plastikverpackung fehlt.  Andere Wiesen sind bereits umgepflügt.
Der Hof, zu dem die Gårdbutik in Sønderho gehört, hat 130 Rinder. Und die schier zahllosen Strohballen, die auf der riesigen Wiese nebenan liegen, werden alle gebraucht, um den Viehbestand über den Winter zu bringen.


Hooligans und Stonebike
Heute sind wir wieder, zum weiß derTeufel wie vielten Male, die Route 404 gefahren. Man kommt an „Kåsen“ vorbei, sollte sich Zeit nehmen zum Verweilen. Es ist die größte Lichtung der Fanøer Plantage.
Heimat der dänischen Hooligans. So nenne ich die Rinderrasse, die in tiefstem Schwarz daherkommt.
Es sind Aberdeen-Angus-Rinder, eher kleinwüchsig, in der Regel ganz schwarz und ohne Hörner.
Das restliche Stück Klingebjergvej, bevor man wieder auf die asphaltierte Straße kommt, ist zwar sehr breit und wegen der Trockenheit auch völlig ohne Pfützen, aber die Schotterung mit recht großen Steinen ist eklig. Man braucht zwar kein Mountainbike, aber ein Stonebike schon. Bin immer froh, wenn ich da durch bin. Ohne Plattfuß.


Da wirst du abstinent
Mama Vogelsberger nutzt die Radtouren, die nur annähernd in die Nähe von Fanø führen, sehr gerne, um den umliegenden Supermärkten einen Besuch abzustatten. Heute waren SPAR und BYGMA dran. Dazu hatte ich überhaupt keine Lust, nicht die geringste. Also ließ ich mich am BRYGHUS „parken“, um in deren Freisitz, bei schönstem Wetter, ein lecker Bierchen zu trinken.
Ist doch tausendmal besser, als in einem Markt rumzulatschen.

Bei diesem Anblick geht einem doch das Herz auf, oder?
Ich habe die Sorte „Fanø Rav“ gewählt. Für Bernsteinliebhaber ist das ein Muss.
 GYLDEN PILSNERTYPE. Der Name ist Programm; schön Farbe, gell?



Beim Bezahlen an der Kasse jedoch schwindet die Bierlust, kriegt einen ziemlichen Dämpfer. Ein halber Liter, 60 Kronen.
Das sind sage und schreibe 8,30 €, ich fasse es nicht. Ich gehöre zu jenen Menschen, die immer noch in DM umrechnen. Über 16 Märker für ein Bier!
Was meint ihr, hab' ich noch ein zweites getrunken?
Wenn ich das richtig im Kopf habe, nehmen die Dänen beim Alkoholkonsum einen ziemlichen Spitzenplatz in Europa ein. Wie machen die das nur, bei diesen Preisen?



Straßenbau perfekt
Der Landevejen/Postvejen bekommt z. Zt. in langen Passagen von Sønderho bis 6,5 km nordwärts einen neuen Straßenbelag. Fünf Millionen Kronen wird das kosten, und es wird eine Haltbarkeit von 15 Jahren angenommen. So stand es in der Zeitung.
Phänomenal jedoch, wie das bewerkstelligt wird ... und wie schnell.


Nicht zu vergleichen mit dem Straßenbau bei uns. Da würden Schilder, Baken, Absperrungen, Ampeln, ... zuhauf aufgestellt ... und Wochen würde es dauern. Hier merkt man kaum etwas davon, ein ganz bescheidenes Equipment, und es geht ratzfatz.
Und die Qualität ist des Belags ist phänomenal. Absolut plan, keine Nahtstellen, die als Hubbel daherkommen, einfach perfekt. Das können die Dänen besser als wir.







1. Juni 2018

Anekdötchen (2)

Stampede am Südstrand
Auf der Suche nach einem zugkräftigen Titel für diesen Post kam ich auf „Stampede” (American English, [stæmˈpiːd]), jedoch meinte meine bessere Hälfte, die Mehrzahl der Lesenden werde dieses Wort wohl nicht kennen. Ich fürchte, sie hat recht.
In der Hochzeit der Wildwest-Film (50er/60er Jahre des vorigen Jahrhunderts) gehörte das zum Grundwissen:
Eine unvermittelt einsetzende, panische Fluchtbewegung einer Rinderherde, die die gesamte Herde erfasst und diese völlig unkontrollierbar macht. Zur Zeit der großen Rinderherden im Westen der USA war das ein sehr gefürchtetes Phänomen. Deshalb auch in vielen Wildwest-Filmen ein Handlungselement.
Die Herde ist erschöpft, evtl. durstig, nervös ... insbesondere des Nachts können Geräusche, Schüsse, Raubtiere, ... die Herde in Panik versetzen, die dann alles platt macht auf ihrem Weg, womöglich in eine Schlucht stürzt. Die Cowboys durften weder grölen noch mit ihren Trinkbechern scheppern.
Eine Stampede bremsen, das konnten nur die Helden unter den Cowboys.

Heute Morgen gab's am Südstrand ein von uns noch nie gesehenes Ereignis:
Eine Herde schottischer Hochlandrinder, frei laufend, bestehend aus einem mächtigen Bullen und sechs Jungbullen. Sie stiefelten recht gemächlich hinter einem „Mercedes-Benz G 500 Stationwagon kurz“ her, in dem der Besitzer nebst Begleitung saß.
Mama Vogelsberger gab sich mutig, ich aber hatte ganz schön Manschetten, insbesondere vor dem gewaltigen Bullen.
Die Jungstiere seien 2-jährig, meinten die Begleiter im Auto.

Auf die Frage, ob sie gefährlich seien (incl. des Leitbullen), lachten sie; das seien Haustiere (pets), die könne man streicheln.

Manchmal blieben sie stehen, die Bullen, kamen auf Abwege. Das Auto musste sehr häufig anhalten, der Fahrer stieg aus und lockte den Leitbullen mit Leckerli.
Die brauchten sehr lange für den Weidewechsel. Das totale Gegenteil einer Stampede.

Dieses Bild ist nicht gezoomt oder mit Teleobjektiv gemacht, ich stand höchstens zwei Meter neben dem Bullen. Ehrlich!
Jedoch gingen mir die Bilder von Stierkämpfen nicht aus dem Kopf. Zum Glück hatte ich nichts Rotes an.



Jungenten in der Fuglekoje
Die Enten in der Fuglekoje kriegen Nachwuchs.
Noch sind die Jungenten in einem der Fangarme eingeschlossen, ein Netz versperrt ihnen den Weg in den See; aber bald werden sie wohl in die Freiheit entlassen.



Die Natur ist voll im Gange
Suchbilder:
Wer findet die Biene, wer findet die Kopulation?