2. Oktober 2018

Mausinvasion

... und Mäusemord

Diese Fotomontage gibt die Chronologie der Ereignisse wieder, sie nimmt aber auch den „Gag“ der Geschichte vorweg:


Das hatten wir noch nie.
Seit 40 Jahren fahren wir auf die Insel, mitunter zweimal pro Jahr, aber noch nie waren wir mit dem Problem konfrontiert, dass Mäuse das Ferienhaus zu ihrem Lebensraum erkoren hatten.

Ich hab' sehr überlegt, ob ich dazu einen Post schreiben soll. Irgendwie ist das ein Tabuthema. Ungeziefer etc. im Haus, damit assoziiert man Unsauberkeit und Krankheiten.
Aber Mäuse töten, mit Gift oder Fallen, das ist gewiss nicht nach jedermanns Geschmack und ruft mitleidige Mitmenschen auf den Plan, die meinen das gehöre sich nicht. Immerhin werden Mäuse meist als liebliche Tiere dargestellt, das Wort „Maus“ oder sein Diminutiv „Mäuschen“ werden als Koseworte benutzt, sie werden sogar gehalten und dressiert. Dieser Tage sah ich zum x-ten Male den Film „The Green Mile“, in dem eine Maus (Mister Jingle) eine wunderbare Rolle spielt.

Im Gegensatz dazu gibt es Menschen, die eine panische Angst vor Mäusen haben (Musophobie). Mäuse sind nachtaktiv, bewegen sich blitzschnell, tauchen unvermittelt auf und erschrecken damit, halten keinen Abstand, rennen einem womöglich über die Füße. Sogar Elefanten sollen Angst vor ihnen haben (was allerdings nicht stimmt). Und Mäuse werden ja auch verstanden als „Kleinausgabe“ von Ratten; was wir von Ratten wissen, übertragen wir unbewusst auf Mäuse.
Kinder haben oft Angst, in Keller oder Speicher zu gehen, bevorzugte Aufenthaltsorte von Mäusen. Wenn es dort Schreckerlebnisse gab, prägen diese womöglich das spätere Leben. Und die Bezeichnungen „graue Maus“ oder „weiße Maus“ sind meist negativ konnotiert.

Ein erster Verdacht keimte auf, als eine Kartoffel, in einer Tüte neben dem Kühlschrank deponiert, eines Morgens angeknabbert auf dem Boden lag. „Das wird doch nicht eine Maus gewesen sein?“!
Der Verdacht bestätigte sich des Abends:
Wir saßen gemütlich auf der Couch beim Fernsehen, da spazierte das „süße Tierchen“ putzmunter durch den Wohn-Ess-Bereich, suchte unter dem Esstisch heruntergefallene Krümel. So, als kenne sie sich schon aus; sie war bestimmt nicht zum ersten Mal da!  Das war keine Stippvisite!
Sie zu verjagen, gelang nicht; nach einiger Zeit ließ sie sich wieder blicken.
Sie mit der Hand zu fangen, dafür war sie zu schnell, schwups, in irgendeiner Ecke verschwunden.
Es blieb nur, ihr zu Leibe zu rücken, statt sie als Mitbewohner zu akzeptieren. Denn das Mäuschen schaffte es tatsächlich, in Jackentaschen von über Stühle gehängten Jacken zu stöbern und über dieselben gar nächtens auf den Esstisch zu klettern. Woher wir das wissen? Nun, die Fressspuren und die Hinterlassenschaften waren ein sicherer Beweis. Igitt!
Unser Haus verfügt über ein gute Ausstattung, also auch eine Mausefalle. Der erste Versuch ging daneben, das Stückchen Käse wurde geräubert, ohne dass die Falle zuschnappte. Also nächster Versuch mit fester Salami, die besser in der Falle zu befestigen war, ... und die Falle schärfer einstellen, den Haltebügel ganz knapp justieren. Am nächsten Morgen war die Maus tot!
Erleichterung!
Am Abend jedoch – ja, ihr wisst, wie’s weitergeht – huschte die nächste Maus durch's Zimmer.
Natürlich wurde die Falle erneut bemüht, dies mit Erfolg.

So allmählich wurde es Zeit, sich ernsthafter mit dem Problem zu beschäftigen.
Bei den Ferienhausvermietern ist zu lesen, dies gewiss nachvollziehbar, dass Häuser in der freien Natur eben auch ein erhöhtes Aufkommen an Ungeziefer haben, und dass Mäuse vorrangig im Herbst plagen, wenn es draußen kälter wird. Man möge sich an den Vermieter wenden, der dann Mäusekorn und/oder Mäusefallen zur Verfügung stelle.
Nun, eine Falle haben wir ja, und Mäusekorn? Da musste ich zuerst mal recherchieren was das ist. Und ich musste u. a. lesen:
Dieser Wirkstoff ist hochgiftig und auch für Menschen bedenklich. ... dieser Stoff verhindert die Blutgerinnung, sodass der Organismus etwa 3-5 Tage nach Aufnahme des Giftes stirbt. Zusätzlich ist das Produkt mit Bitterstoffen angereichert um die Aufnahme des Giftes durch Kinder und andere Haustiere zu verhindern.

Nein danke! Das ist für uns keine Option, so lange wir im Haus sind.

Derweil ich das schreibe (02.10.2018):
Ja, heute Nacht ging No. 6 in die Falle.
So langsam ist das nicht mehr lustig.
Schaut das Bild genau an, da könnt ihr erkennen, welche Leiche frisch ist.

Vielleicht müssen wir mehrere Fallen aufstellen, womöglich rennen die nächtens in ganzen Heerscharen im Wohn-/Esszimmer rum. Ich krieg' die Krise bei dieser Vorstellung. Ist ja wie im Horrorfilm.
 
Durch welche Löcher kommen die Mäuse ins Haus? An und für sich ist der Raum durch Bodenleisten dicht abgeschlossen. Sie kommen nach unseren Beobachtungen unter dem Herd hervor. Und hinter die Küchenzeile können wir nicht schauen, dort muss die Öffnung sein, durch die sie sich einschleichen. Jedoch weiß ich nicht, durch welch enge Ritzen sich Mäuse zwängen können.

Scharfe Mausefalle
Gesammelter Mäusekot
Bis auf Weiteres ist die Mausefalle scharf gestellt.
Und wir haben ein Auge auf die Hinterlassenschaften, sprich den Kot der Mäuse.




Ich werde berichten, wie es weiterging mit der Mäuseinvasion.


Zwei Tage hatten wir Ruhe. Die Falle war scharf gestellt.
Aber heute Morgen (05.10.) wurde die Hoffnung, die Mausinvasion sei vorbei, enttäuscht.
Des Nachts hat es die nächste Maus erwischt. No. 7.




29. September 2018

Furore

oder
Der Autoaufkleber kommt an

Ich wollte ja über den weiteren Werdegang der eigenen Kreation eines Autoaufklebers berichten (siehe Post Sticker).



Entschieden hatte ich mich für diesen Entwurf.

Das Relief der Insel habe ich mühsam aus Google Maps extrahiert, in der (hoffentlich zutreffenden) Annahme, dass dort einigermaßen aktuell der Umriss abgebildet ist.

Denn im Netz kursieren recht unterschiedliche, voneinander abweichende Formen von Fanø, sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Insel über die letzten Jahrzehnte hinweg sich im Umriss verändert hat. Insbesondere z. B. was Søren Jessens Sand betrifft.

Was meint ihr eigentlich:
Wird die Insel mit der Zeit größer oder schrumpft sie?
Die Festlandnähe von Fanø und auch von Rømø sorgt dafür, dass an der Westseite stetig Sand aufgespült wird, beide Inseln werden westwärts größer,während Sylt stetig an Größe verliert (der Sylter Sand wird sozusagen steuerfrei nach Dänemark gespült). Aufmerksamen Betrachtern erschließt sich das z. B. an den Badestis bei Rindby und Fanø-Bad; die landen nämlich nicht mehr am Strand, sondern, dem Tenor des Verbs folgend, an einer stetig wachsenden Dünenlandschaft.
Die Ferienhausvermieter müssten gelegentlich die Angaben zur „Entfernung zum Strand“ überarbeiten.

Aber zurück zum Sticker für's Auto. Den Umriss habe ich um 40° im Uhrzeigersinn gedreht, damit er dem Großuchstaben F in kursiver Schreibung ähnlich sieht.
Man soll sich nicht mit fremden Federn schmücken: Die Idee ist dem Logo des Lokalsenders TV Fanø nachempfunden, in dem der Inselumriss stilisiert dargestellt ist.
(Bildquelle)
Eine vom Stil passende Schriftart (z. B. Cooper Black) und ein Danebrog in einem herzförmigen Ausschnitt zu finden oder via Bildbearbeitung zu basteln war kein Problem ... und fertig war der Entwurf.
Dann googeln im Netz nach einem Anbieter, der von einer eigenen Vorlage einen Aufkleber fertigt. Viele gibt es, und ich hatte mich entschieden für eine Firma namens Indula. Heckscheibenaufkleber rechteckig im Format 9 mal 6 cm zu einem Preis von stolzen 18,90 € incl. Versand.

Ich war/bin sehr zufrieden damit ☀☀☀☀☀.
Obwohl ein Sticker bestellt war, wurden drei Exemplare geliefert. Das war auch nötig, weil das erste blasenfreie Aufkleben misslang. Hier galt das Motto „Wer lesen kann ist schwer im Vorteil!“, denn in der beiliegenden Anleitung war das beschrieben:
Rakel
Den Aufkleber ablösen von der Trägerfolie, flach auf die Hand legen mit der Klebeseite nach oben und diese mit Wasser einsprühen; dann die Folie auf der Scheibe positionieren und das Wasser herausdrücken, am besten mit einem weichen Tuch (um die Folie nicht zu verletzen) oder professioneller mit einer Rakel (gibt's in jedem guten Baumarkt).

Leider war die erste Produktion/Sendung des Stickers fehlerhaft, was aber erst zu bemerken war, nachdem ich ihn von der weißen (!) Trägerfolie abgelöst hatte: Das weiße Kreuz der Flagge war farblos durchsichtig (also nur brauchbar für weiße Lackierung).
Die Firma reagierte auf die Reklamation per Mail unverzüglich und sagte die Neuanfertigung zu, deren Lieferung auch prompt erfolgte. Dieses Mal wurden gar fünf Exemplare geschickt, die aber wohl zu druckfrisch verpackt wurden, deswegen aufeinander klebten, was nach der Trennung im wahrsten Sinne des Wortes der Farbe abträglich war. Auf die erneute Reklamation reagierte der Hersteller erneut sehr kulant, lieferte zügig wiederum neue Aufkleber, jetzt noch mehr an der Zahl, Stück für Stück in Plastiktütchen separiert.
Ich habe ein wenig Erfahrung mit Internethandel und -kommunikation, und diese Firma hob sich wohltuend von anderen ab. Ich hatte sogar einen persönlichen Ansprechpartner, eine sehr freundliche Dame, so dass ich per Mail kommunizieren konnte. Großes Lob!

Und wie sich im Nachhinein herausstellte, konnte der Sticker problemlos nachbestellt werden, in größeren Stückzahlen gar zu einem erschwinglichen Preis. Und sogar mit einem zusätzlichen Schutzlaminat versehen, um die Lebensdauer auf der Heckscheibe zu verbessern.


Mein Aufkleber, ohne zusätzlichen Schutz, ist jetzt schon mehrere Monate auf der Scheibe, hat Sonne und Waschstraße und sonstige Beanspruchungen schadlos überstanden. Sieht doch klasse aus, oder?

Und Anja hat sich darum gekümmert, dass zahlreiche Interessenten unter den Fanø-Fans in den Besitz des Aufklebers kommen.
Begegnet ist mir in den letzten 14 Tagen auf der Insel aber noch keiner. Jedoch: das wird noch! Im Moment ist er noch „einzigartig“.




 

24. September 2018

Bilder

Hier werde ich aktuelle Bilder einstellen, die neuesten immer an erster Stelle.
Schaut immer mal wieder vorbei!

© Sofern keine Personen abgebildet sind, dürfen die Fotos frei verwendet werden. 

19.11.2018
Fotos oder auch Bilder halten die Erinnerung wach.
Zum Beispiel ein Aquarell von Willi Koppenhöfer, das den Strand im Süden der Insel zeigt, von den Dünen aus gesehen.
1984 gezeichnet.
07.10.2018

Wieder zuhause.
Es begrüßt mich mein funktionierendes Bernsteinthermometer.
18°C sind das, sieht doch jeder. 😉
Der Bernstein muss aber unten sein für ein angenehmes Raumklima (Klaro, die Heizung stand mehrere Wochen auf nur 15°C).

Die andere „Installation“ mit mehreren unterschiedlichen Bernsteinen ist als Thermometer eher ungeeignet, aber ein hübsches Arrangement, das die unterschiedliche Dichte der verschiedenen Bernsteinvarietäten zeigt. Weiße schwimmen oben, sie sind am leichtesten.

05.10.2018
Suchbild!
Jedes Mal, wenn wir an diesem Haus in Sønderho vorbeifahren sind wir irritiert ob des Mannes, der oben am Fenster steht und uns beobachtet.
Ein Kapitän in Uniform?
Wo ist das?


03.10.2018
Ein ganz besonderes Fahrzeug parkte in Sønderho vor der Turist-Information.
Drei Räder, elektrisch, ohne Nummernschild. Ein tolles Fahrzeug für die Insel!
Und wenn man genauer hinschaut, springt noch etwas ins Auge!
03.10.2018

Noch nicht einmal ein Weinglas ist voll geworden.
Wir gehen weiter auf die Jagd!
 






 01.10.2018

Der zweite Regenbogenversuch ist auch nicht viel besser gelungen.
Aber immerhin:
Regenbögen gibt es nur, wenn die Sonne scheint. Gar so grausig/grauselig kann das Wetter an diesem Tag also nicht gewesen sein.



01.10.2018

Zu dieser Bildergalerie namens „Mausinvasion und Mäusemord“ werde ich einen gesonderten Post verfassen.


01.10.2018

Da war ich nicht schnell genug!
Den Regenbogen von heute Morgen habe ich leider nicht mehr ganz erwischt.

30.09.2018

Der Horizont brennt!


29.09.2018

Eine seltsame Wolkenformation!
Wie sie wohl entsteht? Keine Ahnung!

27.09.2018
 
Wer meine Texte regelmäßig gelesen hat, der weiß, was da auf der Veranda aufgehängt ist.

Richtig! Das ist ein Hexenbesen.

In meinem Blog 2016 findet ihr die zugehörige Geschichte „Hexenbesen und Entenmord“.






27.09.2018

Einen unbeschadeten Fliegenpilz in der Natur zu finden, ist nicht einfach. Meist ist er durch Fraßspuren etc. beschädigt.
Dieser steht in der Sønderho Gamle Fuglekoje.
Einen schönen runden Hut hat er.



25.09.2018
Was den Dänen so alles einfällt zu ihrer Dannebrog.
Das Eis, erstanden im Kiosk am Rindby-Strand, hat gut geschmeckt. Vanille und Erdbeer. Na ja, die rote Farbe hätte etwas intensiver sein dürfen.

25.09.2018
Seit Monaten ärgere ich mich über die neuen Verschlüsse meiner Kaffeemilchtüten: Schraubverschlüsse. Ist die Tüte voll, ist es nahezu unmöglich, der Tasse Milch zu verpassen ohne zu pfützen.
Im Brugsen haben wir „Kaffefløde“ gekauft, die Umpackung hat seltsame „Eselsohren“, der mittige Verschluss ist schräg gesetzt. Es dauerte etwas, bis ich verstand, warum. Die Verpackungskünstler hatten hier eine geniale Idee: Aus dieser Tüte Milch in die Tasse geht ohne Probleme. Nix pfützt.
Bin mal gespannt, wann diese Konstruktion Einzug in Deutschland hält. Ich fürchte, das dauert, denn es senkt den „Verbrauch“.

23.09.2018

Ein etwas anderer „Sonnenuntergang“


23.09.2018

Auf Fanø wächst tatsächlich Hopfen.
Mama Vogelsberger hat eine kleine Installation gebastelt.


22.09.2018

Diese Installation aus Holz (Treibholz?) steht im Fanø Turistbureau an einer Wand, so als solle sie bald entsorgt werden.

Schade!


23. September 2018

Die erste Woche ...

... verging wieder wie im Fluge.
Drei Wochen dürfen wir wieder die Insel genießen.
Natürlich nicht so sonnig wie die unerwartet strahlenden und warmen Tage im Mai/Juni. Das war ein Jahrhundertereignis.
Immerhin hat heute der Herbst begonnen (am 23.09., um 03:45 Uhr). Aber wir nehmen es gerne, wie's kommt.

Die Fahrt
Von der Fahrt gibt es nicht viel zu berichten. Erstmals seit vielen Jahren fuhren wir nicht die lange Strecke (936 km) „am Stück“, sondern in zwei Etappen, mit Übernachtung etwa auf Höhe Hannover. Wir konnten starten, wenn es hell war, und wir passierten damit die Ballungsräume Frankfurt und am nächsten Tag dann Hamburg zu früher Zeit am Tag. Keinen einzigen Stau hatten wir.
Aber insbesondere nördlich von Hannover fuhren wir endlos durch wahnsinnig bis bescheuert lange Baustellen. Es muss seine Gründe haben – die sich mir aber nicht erschließen –, weswegen die so lang sein müssen (und das teilweise mit Beschränkung auf üppige 60 km/h). Wahrscheinlich, um die Baufahrzeuge möglichst weitläufig zu verteilen, denn mitunter sieht man kilometerweit kein einziges. Eine diesbezüglich rechte „Erholung“ die Querung der Grenze, denn jenseits in DK war die Autobahn baustellenfrei.
Die Idee, wieder mal die 40 km kürzere Route von Åbenra über Ribe zu nehmen, war aber nicht die beste. Mit 80 km/h über die Landstraße zu tuckern, das ist recht nervig (besonders, wenn ein gemütlicher Däne mit 70 km/h vor einem her fährt). Die vielfach sehr geraden Straßen sind ermüdend, aber die gewaltige Anzahl von Kreisverkehren schafft Ablenkung.
Spätestens jedoch ab Ribe erwies sich die Idee als nicht so gut, denn das schmucke Städtchen ist z. Zt. eine einzige große Baustelle, was die „Navi-Dame“ völlig aus dem Häuschen brachte. Da war wieder Bauchgefühl gefordert, um zur Straße 24 nach Esbjerg zurückzufinden.

Weiße Mittellinie gefräst
Auf dem Weg dorthin begegnete mir auf eben dieser Straße eine interessante „Konstruktion“ der akustischen Straßenmarkierung. Bei uns sind ja viele Leitlinien, insbesondere Mittelleitlinien so beschaffen, dass sie ob ihrer Riffelung Reifengeräusche erzeugen, um den Fahrer zu wecken, wenn er seine Fahrspur verlässt. Problematisch wird das gewiss, wenn zwei sich entgegenkommende Penner geweckt werden müssen.
Beiderseits der weißen Linie Straßendecke gefräst
Auf der Straße 24 wurde das so gelöst, dass nicht die weiße Leitlinie geriffelt ist, sondern beiderseits der Linie in die Fahrbahndecke Vertiefungen gefräst sind.
Gute Idee, gell? Die zwei Penner werden geweckt, bevor sie aufeinander donnern.

Smartphone/Handy im Auto
Derweil ich das schreibe, wird in R.SH (Radio Schleswig-Holstein) berichtet, dass die Polizei, mit 300 Polizisten im Einsatz, kontrolliere, um all jene zu erwischen, die im Auto das Handy nutzen (so der Tenor im Radio).

In Dänemark setzen sie wohl mehr auf die Vernunft. Nicht nur (einseitig) das Smartphone, sondern alle Ablenkungen im Auto werden in den Blick genommen. Ich zum Beispiel hab‘ große Probleme, während der Fahrt den Touchscreen des großen Displays in der Mittelkonsole zu bedienen; deswegen lasse ich das lieber.

Vom 17.09. bis 07.10. findet in der Region eine „Uopmærksomhedskampagne“ statt.
Hvad laver du, når du kører bil? = Was machst du, wenn du Auto fährst?
Kør bil, når du kører bil = Fahr Auto, wenn du Auto fährst!


Die auf dem Kopf stehend Tüte, dem Fahrer während der Fahrt über den Kopf gestülpt, symbolisiert die eklatanten und gefährlichen Beschränkungen in Wahrnehmung und Reaktion.
(Bildquelle)



Aktion Strandbeutel
 
Angenehm überrascht wurden wir von der „Aktion Strandbeutel“. Der Vermieter stellt eine Rolle mit Plastiktüten zur Verfügung, die mit zum Strand genommen werden sollen, um den eigenen Müll zu sammeln, statt ihn am Meer zu hinterlassen oder in der Natur zu „entsorgen“.
Schon des Öfteren haben wir beklagt, dass es am Strand zu wenig Möglichkeiten gibt, Müll zu entsorgen. Dieses Problem ist damit behoben.
Hoffen wir, dass möglichst alle Besucher das nutzen. Es könnte deutlich zur Reduzierung des Mülls am Strand beitragen. Denn als „begeisterte“ Plastik-/Müllsammler wissen wir, wie viel Abfall und Wohlstandsmüll am Strand hinterlassen wird.

Grüne Tüten – funktioniert nicht!
Über die Mülltonnenschwemme und die „Müllhäuschen“ habe ich mich ja schon genug ausgelassen (z. B. Müllhäuser, Abfallsystem).
Die Bewohner der Ferienhäuser müssen ihren Beitrag leisten, damit das Ziel der besseren Mülltrennung erreicht werden kann. Wenn bloß in zwei Kategorien getrennt wird (Bioabfall und Restabfall), was die zwei Tonnen nahelegen, dann wird es nicht weit her sein damit. Zumal an den zentralen Sammelstationen nach wie ein relatives Chaos herrscht.
Will man das gut machen, dann muss es vor Ort, also im Haus, Optionen geben, bereits dort in getrennte Behältnisse zu sammeln.
Wir fanden dieses Mal im Ferienhaus keine Rolle mit grünen Tüten vor. Mussten extra nochmals zum Vermieter, um sie einzufordern. Und die vorgefundene Biotonne war zu einem Zehntel gefüllt, aber alles loser Kram, nicht in grünen Tüten, eklig.

Wir haben den normalen Abfallbehälter unter der Spüle mit einer zweiten, nämlich der grünen Tüte bestückt.
Geht problemlos, und wir können damit Rest- und Bioabfall sofort trennen.

Ansonsten liegen in einer Ecke noch Tüten für Papier, Pappe, Blech und Glas, was wir gelegentlich zur Sammelstelle expedieren.



Plastik und Paraffin
Wir gingen gestern längs des Strandes spazieren, vom Strandvej / „Seal Bank Walk Meeting Point“ Richtung Südspitze. Was im Mai/Juni so sauber und aufgeräumt war, ist jetzt in einem fürchterlichen Zustand. Plastikabfall zuhauf. Und abertausende der weißgelben/gelben Brocken Paraffin. Das tut echt in der Seele weh.
Paraffin ist ja nicht giftig, ist in Seife und Kosmetika enthalten. Aber eventuell sind giftige Lösungsmittel darin. Gefährlich ist es aber für die Vögel, die es aufpicken (wenn es kalt und fest ist), nicht verdauen können und mit vollem Magen hungers sterben. Ist es warm, wird das Paraffin weich und klebrig und setzt sich in den Federn/Flügeln fest.
Am 28.08.2018 berichtete „sh-ugeavisen“ über die beginnende Reinigung der Strände von Paraffin. Das „Unglück“ hatte den Strand von Fanø in der Woche davor heimgesucht.
Diese Reinigung ist aber entweder nicht gut gelungen oder noch nicht abgeschlossen, denn längs unseres Weges lagen abertausende Brocken Paraffin, die zertreten werden und in immer kleinere Stücke zerbröseln.
Verursacher sind Schiffe, die ihre Tanks reinigen und das Abwasser tatsächlich auf hoher See verklappen dürfen.
Apropos Spaziergang zur Südspitze:
Das Schilfgebiet unterhalb der Dünen ist neuerdings als Weide für Rinder/Kühe eingezäunt mit einem Elektrozaun. Deswegen kann man diesen Bereich nicht mehr queren.

Bernstein, klein oder groß?

Wer Bernstein findet, schöne Stücke oder große, teilt seine Freude gerne mit anderen. Macht ein Bild und postet es.

Ist das ein großer oder ein kleiner?
Auf bloß einem Foto des Fundstücks kann man das nicht erkennen.


Macht man ein Bild von mehreren Steinen, ist es schon eher möglich, auf die Größe zu schließen. Denn jeder Bernsteinsammler weiß, wie groß die Krümel etwa sind, die er zuhauf aufliest, immer in der Hoffnung, endlich mal einen wirklich großen zu finden, der zudem auch noch schön ist.
Die erste Enttäuschung stellt sich meist sofort nach dem Aufsammeln ein, denn im Wasser wirken die Bernsteine (wegen der Brechung des Lichts) größer und, weil nass, auch noch brillanter.

Ein Foto, das zugleich einen recht guten Maßstab liefert in der Abschätzung der Größe: Man sollte ihn in der Hand haltend ablichten.

Nicht neidisch werden!
Und bitte keine Fotomontagen.

Der größte jemals gefundene Bernstein wog 68 kg, konnte aber nur in Teilstücken geborgen werden, und zwar in Indonesien.
Das viertgrößte Bernsteinstück wiegt 4,5 kg, 1767 auf Slettestrand/Nordjylland gefunden.
Da schlägt das Herz des Mathematikers höher: Wie groß ist er?

Übrigens ist weißer Bernstein der leichteste, er erscheint weiß wegen der vielen Lufteinschlüsse. Der gelbe Bernstein ist am schwersten.

Der größte Bernstein der Ostsee „ist ein 48 x 22 x 20 cm großer und 9,75 kg schwerer Block, der 1860 bei Rarwino bei Kamien Pomorski (Cammin in Pommern) gefunden wurde und im Berliner Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität aufbewahrt wird“, so steht es in einem lesenswerten Text, der sehr ausführlich über Bernstein informiert.
Es ist mir nicht gelungen, ein freies Bild zu finden, nur als nicht verfügbares Stock-Foto ist er zu besichtigen. Mir gefällt er nicht, dieser Klotz.


15. Juni 2018

Vom Winde verweht

oder
Müllhäuschen müssen her – dringendst!

14. Juni 2018
Es kam wie es kommen musste.
Während in den vergangenen drei Wochen die Sonne das beherrschende Thema war, ist es diese Woche der Wind, bis Windstärke 5 (also bis 38 km/h). Und für morgen ist Sturm für die Nordseeküste angesagt, also über 60 km/h.

Und die ohne Schutz durch Häuschen zahlreich herumstehenden Mülltonnen halten noch nicht mal Windstärke 5 aus. Sie sind zum Teil bereits umgekippt, und ihr Inhalt verbreitet sich über die Landschaft. Ein fürchterliches Bild ... das morgen noch schlimmer werden wird!

15. Juni 2018
Der angekündigte Sturm war bei Weitem nicht so heftig, so dass ich nicht berichten kann, was mit den vielen ungeschützt stehenden Tonnen passiert bei Sturm oder Orkan von Windstärke 8 an aufwärts. Ich fürchte ...




12. Juni 2018

Müllhäuser

Nachtrag zu dem Post über die neue Müllentsorgung

„Müllhäuser“ oder „Müllhäuschen“, ein Begriff, von Mama Vogelsberger geprägt.

An recht vielen Ferienhäusern stehen die beiden Mülltonnen noch blank und bloß herum – kein schöner Anblick, und starker Wind hat keine Mühe, sie umzulegen (gar wenn sie gefüllt sind).
Ich gehe davon aus, dass die Eigentümer verpflichtet sind, für eine sturmfeste und optisch ansprechende Positionierung zu sorgen. Dementsprechend schießen die Müllhäuser wie Pilze aus dem Boden, meist an der Stelle, wo die bisherige Solotonne ihr Dasein fristete. Überall wird da gewerkelt und auch mit Farbe gepinselt.

Marius Nielsen, seines Zeichens Viceborgmester der Fanø-Kommune, den wir des Öfteren beim Einkauf im Brugsen treffen, erzählte, dass anfänglich sogar von vier Mülltonnen die Rede gewesen sei. Ein Glück, dass sie das abwenden konnten.
Noch eine Bemerkung am Rande:
Unsere Mülltonnen waren zum Zeitpunkt der Leerung bestenfalls zu 10% gefüllt. Trotzdem nahm die Müllabfuhr die Tonnen in die Hand und leerte sie, eigentlich entbehrlich.

Den Eignern sei eine glückliche Hand bei der architektonischen und geographischen Gestaltung der Müllhäuser gewünscht. Auch wären Absprachen längs eines Weges / einer Straße sinnvoll.
Wenn man z. B. auf Skræddermarken Richtung Westen blickt, springen dem Betrachter gleich 16 bis 18 Mülltonnen ins Auge, alle stehen mit der Öffnung gen Osten – das ist keine gute Lösung.

Man könnte einen Wettbewerb ausschreiben: Wer hat das schönste Müllhaus?
Kriterien wären die Passung zum Haus, der optische Eindruck und Sichtbarkeit der hässlichen Mülltonnen.
Was meint ihr, welches der folgenden Müllhäuschen ist das schönste?
Mein Favorit ist das letzte Häuschen: Nur eine Lattung als Träger für die Füllung mit Reet.