2. Oktober 2018

Mausinvasion

... und Mäusemord

Diese Fotomontage gibt die Chronologie der Ereignisse wieder, sie nimmt aber auch den „Gag“ der Geschichte vorweg:


Das hatten wir noch nie.
Seit 40 Jahren fahren wir auf die Insel, mitunter zweimal pro Jahr, aber noch nie waren wir mit dem Problem konfrontiert, dass Mäuse das Ferienhaus zu ihrem Lebensraum erkoren hatten.

Ich hab' sehr überlegt, ob ich dazu einen Post schreiben soll. Irgendwie ist das ein Tabuthema. Ungeziefer etc. im Haus, damit assoziiert man Unsauberkeit und Krankheiten.
Aber Mäuse töten, mit Gift oder Fallen, das ist gewiss nicht nach jedermanns Geschmack und ruft mitleidige Mitmenschen auf den Plan, die meinen das gehöre sich nicht. Immerhin werden Mäuse meist als liebliche Tiere dargestellt, das Wort „Maus“ oder sein Diminutiv „Mäuschen“ werden als Koseworte benutzt, sie werden sogar gehalten und dressiert. Dieser Tage sah ich zum x-ten Male den Film „The Green Mile“, in dem eine Maus (Mister Jingle) eine wunderbare Rolle spielt.

Im Gegensatz dazu gibt es Menschen, die eine panische Angst vor Mäusen haben (Musophobie). Mäuse sind nachtaktiv, bewegen sich blitzschnell, tauchen unvermittelt auf und erschrecken damit, halten keinen Abstand, rennen einem womöglich über die Füße. Sogar Elefanten sollen Angst vor ihnen haben (was allerdings nicht stimmt). Und Mäuse werden ja auch verstanden als „Kleinausgabe“ von Ratten; was wir von Ratten wissen, übertragen wir unbewusst auf Mäuse.
Kinder haben oft Angst, in Keller oder Speicher zu gehen, bevorzugte Aufenthaltsorte von Mäusen. Wenn es dort Schreckerlebnisse gab, prägen diese womöglich das spätere Leben. Und die Bezeichnungen „graue Maus“ oder „weiße Maus“ sind meist negativ konnotiert.

Ein erster Verdacht keimte auf, als eine Kartoffel, in einer Tüte neben dem Kühlschrank deponiert, eines Morgens angeknabbert auf dem Boden lag. „Das wird doch nicht eine Maus gewesen sein?“!
Der Verdacht bestätigte sich des Abends:
Wir saßen gemütlich auf der Couch beim Fernsehen, da spazierte das „süße Tierchen“ putzmunter durch den Wohn-Ess-Bereich, suchte unter dem Esstisch heruntergefallene Krümel. So, als kenne sie sich schon aus; sie war bestimmt nicht zum ersten Mal da!  Das war keine Stippvisite!
Sie zu verjagen, gelang nicht; nach einiger Zeit ließ sie sich wieder blicken.
Sie mit der Hand zu fangen, dafür war sie zu schnell, schwups, in irgendeiner Ecke verschwunden.
Es blieb nur, ihr zu Leibe zu rücken, statt sie als Mitbewohner zu akzeptieren. Denn das Mäuschen schaffte es tatsächlich, in Jackentaschen von über Stühle gehängten Jacken zu stöbern und über dieselben gar nächtens auf den Esstisch zu klettern. Woher wir das wissen? Nun, die Fressspuren und die Hinterlassenschaften waren ein sicherer Beweis. Igitt!
Unser Haus verfügt über ein gute Ausstattung, also auch eine Mausefalle. Der erste Versuch ging daneben, das Stückchen Käse wurde geräubert, ohne dass die Falle zuschnappte. Also nächster Versuch mit fester Salami, die besser in der Falle zu befestigen war, ... und die Falle schärfer einstellen, den Haltebügel ganz knapp justieren. Am nächsten Morgen war die Maus tot!
Erleichterung!
Am Abend jedoch – ja, ihr wisst, wie’s weitergeht – huschte die nächste Maus durch's Zimmer.
Natürlich wurde die Falle erneut bemüht, dies mit Erfolg.

So allmählich wurde es Zeit, sich ernsthafter mit dem Problem zu beschäftigen.
Bei den Ferienhausvermietern ist zu lesen, dies gewiss nachvollziehbar, dass Häuser in der freien Natur eben auch ein erhöhtes Aufkommen an Ungeziefer haben, und dass Mäuse vorrangig im Herbst plagen, wenn es draußen kälter wird. Man möge sich an den Vermieter wenden, der dann Mäusekorn und/oder Mäusefallen zur Verfügung stelle.
Nun, eine Falle haben wir ja, und Mäusekorn? Da musste ich zuerst mal recherchieren was das ist. Und ich musste u. a. lesen:
Dieser Wirkstoff ist hochgiftig und auch für Menschen bedenklich. ... dieser Stoff verhindert die Blutgerinnung, sodass der Organismus etwa 3-5 Tage nach Aufnahme des Giftes stirbt. Zusätzlich ist das Produkt mit Bitterstoffen angereichert um die Aufnahme des Giftes durch Kinder und andere Haustiere zu verhindern.

Nein danke! Das ist für uns keine Option, so lange wir im Haus sind.

Derweil ich das schreibe (02.10.2018):
Ja, heute Nacht ging No. 6 in die Falle.
So langsam ist das nicht mehr lustig.
Schaut das Bild genau an, da könnt ihr erkennen, welche Leiche frisch ist.

Vielleicht müssen wir mehrere Fallen aufstellen, womöglich rennen die nächtens in ganzen Heerscharen im Wohn-/Esszimmer rum. Ich krieg' die Krise bei dieser Vorstellung. Ist ja wie im Horrorfilm.
 
Durch welche Löcher kommen die Mäuse ins Haus? An und für sich ist der Raum durch Bodenleisten dicht abgeschlossen. Sie kommen nach unseren Beobachtungen unter dem Herd hervor. Und hinter die Küchenzeile können wir nicht schauen, dort muss die Öffnung sein, durch die sie sich einschleichen. Jedoch weiß ich nicht, durch welch enge Ritzen sich Mäuse zwängen können.

Scharfe Mausefalle
Gesammelter Mäusekot
Bis auf Weiteres ist die Mausefalle scharf gestellt.
Und wir haben ein Auge auf die Hinterlassenschaften, sprich den Kot der Mäuse.




Ich werde berichten, wie es weiterging mit der Mäuseinvasion.


Zwei Tage hatten wir Ruhe. Die Falle war scharf gestellt.
Aber heute Morgen (05.10.) wurde die Hoffnung, die Mausinvasion sei vorbei, enttäuscht.
Des Nachts hat es die nächste Maus erwischt. No. 7.




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